Grundregeln des Kreativitätsprozesses


Nicht selten ergeben sich Ideen für neue Produkte unmittelbar aus den gesammelten Informationen. Das ist z.B. der Fall, wenn interessante Produkte auf ausländischen Märkten aufgespürt werden, die auf dem inländischen Markt noch unbekannt sind. Möglicherweise können solche Produkte ohne nennenswerte kreative Zusatzleistungen übernommen werden.
Vielfach sind Informationen jedoch zunächst nur „Denkanstöße“, aus denen die eigentliche Produktidee erst erarbeitet werden muss. Eine solche Situation liegt im allgemeinen vor, wenn für bestimmte Kundenanforderungen ein neues Produkt gefunden werden soll. Anders ausgedrückt: Für bisher ungelöste oder unzureichend gelöste Kundenprobleme sind geeignete, möglichst optimale Problemlösungen zu entwickeln. Für diese Aufgabe können verschiedene Kreativitätstechniken oder auch andere pragmatische, aber nicht weniger produktive Verfahren der Ideengewinnung eingesetzt werden. Die einzelnen Vorgehensweisen haben alle ihre besonderen Stärken und Grenzen. Sie sind deshalb für den Einzelfall entsprechend ihrer Eignung auszuwählen. Oftmals empfiehlt sich ihr kombinierter Einsatz.
Unabhängig davon, ob überhaupt und welche speziellen Kreativitätsmethoden eingesetzt werden, sind grundsätzlich die folgenden Grundregeln des Kreativitätsprozesses zu beachten, die im Prinzip auch den Kreativitätstechniken zugrunde liegen:

  • Innovationen beruhen auf Informationen: Die Erkenntnis „Wissen ist Macht“ gilt im übertragenen Sinne auch für den Kreativitätsprozess. Neue Ideen entstehen vermutlich aus der Neukombination vorhandenen Wissens.
  • Quantität geht vor Qualität: Je mehr Alternativen für die Auswahl zur Verfügung stehen, desto größer ist die Chance, eine noch bessere Idee zu finden.
  • Wechsel der Perspektive: Es entstehen nicht nur mehr, sondern auch völlig andere Ideen, wenn unter verschiedenen Betrachtungsweisen gesucht wird. Aus diesem Grund ist es auch so vorteilhaft, wenn neue Ideen nicht nur von einer einzigen Person isoliert erarbeitet werden.
  • Kreativität durch Distanz: Zündende Gedanken kommen kaum, wenn man sich zu sehr in ein Problem verbohrt hat. Neue Einsichten entstehen oftmals erst aus der Entfernung. Hilfreich ist deshalb auch die „produktive“ Pause. Kreativität durch Distanz bedeutet auch, in den Innovationsprozess zusätzlich solche Personen einzubeziehen, deren Denken nicht durch langjährige Erfahrungen zum Thema und damit durch konventionelle Denkstrukturen eingeengt ist.
  • Vermeidung des vorschnellen Urteils: Viele Ideen werden zu früh verworfen. Bei längerer und unvoreingenommener Betrachtung entsteht oft ein anderes Urteil über deren Brauchbarkeit. „Unmögliche“ Ideen enthalten oftmals wertvolle Denkanstöße. Vorschnelles Urteilen wird durch offenes Denken verhindert. Dazu gehört es, die verbreiteten „Killerphrasen“ zu vermeiden, wie:
  • „Das ist schon einmal daneben gegangen!“
  • „Das passt nicht zu uns!“
  • „Das ist viel zu teuer!“
  • „Dafür fehlt uns jetzt die Zeit!“
  • „Als Fachmann kann ich darauf nur sagen, ……“
  • „Dazu wird Ihnen jeder antworten, dass dies nicht geht.“
  • „Das besprechen wir beim nächsten Mal.“

Die wichtigsten Aussagen im Überblick

  • Suche ständig neue Informationen
  • Denke in Alternativen
  • Ändere deine Betrachtungsweise
  • Finde Abstand vom Problem
  • Schiebe dein Urteil zunächst auf
  • Sorge für ein günstiges Kreativitätsumfeld
  • Setze Termine.